Corona liefert neue Argumente für Private Equity: Studie zeigt, dass PE-finanzierte Unternehmen während des pandemiebedingten Abschwungs die Nase vorn hatten
Private-Equity-finanzierte Unternehmen haben den pandemiebedingten Wirtschaftsabschwung im Jahr 2020 deutlich besser überstanden als ihre Mitbewerber ohne Beteiligung eines PE-Investors. Dies geht aus einer neuen wissenschaftlichen Studie der Smith Business School der Universität Glasgow und der Leeds University Business School hervor. Die Ellstone AG wirft einen Blick auf die wichtigsten Erkenntnisse der Studie.
Private-Equity-Finanzierung als Wachstumsmotor
Die Folgen der COVID-19-Pandemie haben insbesondere im ersten Corona-Jahr tiefe Spuren in den meisten Volkswirtschaften hinterlassen. Während die Weltwirtschaft 2020 mit einer tiefen Rezession zu kämpfen hatte, haben sich einige Unternehmen jedoch überraschend gut geschlagen. Dies betraf nicht nur bestimmte Branchen wie den Lebensmitteleinzelhandel oder bestimmte Handelsformen wie den Onlinehandel, die beide im Zuge von Lockdowns und anderen Einschränkungen ein überdurchschnittliches Wachstum erfuhren. Vielmehr verlieh eine besondere Finanzierungsform Unternehmen einen spürbaren Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die sich im Besitz von Private-Equity-Investoren befanden, verzeichneten in den Jahren 2020 und 2021 ein signifikant höheres Wachstum bei Umsatz, Vermögen, Mitarbeiterzahl und anderen wichtigen Leistungskennzahlen.
So stiegen der britischen Studie zufolge beispielsweise die Umsätze von Unternehmen im Besitz von Private-Equity-Investoren um 6 Prozent mehr als bei anderen privaten Unternehmen, während das Gesamtvermögen um 10 Prozent stärker anwuchs. Gleichzeitig konnten PE-finanzierte Unternehmen ihren Marktanteil im Vergleich zu nicht-gesponserten Unternehmen um 5 Prozent erhöhen, was die Studienautoren auf gestiegene Investitionen und Verkaufszahlen zurückführen. Eine Einschätzung, die auch die Ellstone AG teilt – erfahrungsgemäss ermöglicht das von Finanzinvestoren in die Zielunternehmen eingebrachte Kapital wichtige, für die Wettbewerbsfähigkeit unverzichtbare Investitionen. Und auch beim Beschäftigungsniveau übertrafen Unternehmen mit Private-Equity-Unterstützung die Kontrollgruppe um etwa 8 Prozent.
Private-Equity-Investoren als Stützen in der Krise
Den Autoren zufolge bestätigt ihr eigenes Forschungsprojekt die Ergebnisse zahlreicher Vorgängerstudien, die bereits für die Jahre 2008 und 2009 zu dem Schluss gekommen waren, dass Private-Equity-finanzierte Unternehmen in der globalen Finanzkrise besser abgeschnitten haben als vergleichbare private Unternehmen. Somit sehen die Studienbetreiber die Hypothese bestätigt, dass sich Unternehmen mit PE-Beteiligung als widerstandfähiger gegen Rezessionen erweisen als ihre Pendants, die in Krisen ohne die Unterstützung durch einen Finanzinvestor auskommen müssen.
Einen zentralen Vorteil der Private-Equity-Finanzierung identifiziert die britische Studie in den PE-Investoren selbst, da diese ihren Portfoliounternehmen einen leichteren Zugang zu Kapitalmärkten und Kreditlinien verschaffen und gleichzeitig oft Management-Know-how und ein Netzwerk an Geschäftsbeziehungen mitbringen. Diese Kombination aus Kapitalzuflüssen und operativen Verbesserungen sei es, die es den Portfoliounternehmen ermöglicht habe, in wirtschaftlichen Krisen wie der Pandemie schneller und flexibler zu handeln.
Wie die Ellstone AG hervorhebt, wirkt sich das in der Regel breite Netzwerk an Kreditgebern, über das Private-Equity-Investoren verfügen, auch für jene Zielunternehmen günstig aus, die in finanzielle Schieflagen geraten: So konnten PE-finanzierte Unternehmen in dieser Situation eher mit den Gläubigern verhandeln und ihre Geschäftstätigkeit fortsetzen, während in Finanznöte geratene Unternehmen der Kontrollgruppe häufiger liquidiert wurden.