Der offizielle Blog der Ellstone AG

Hohes Interesse von Private Equity am Gesundheitssektor bleibt bestehen – welche Trends sich abzeichnen

Während die Pandemiesituation die Geschäfte und auch die Investitionsaktivitäten in vielen Branchen negativ beeinflusst hat, spürte die Gesundheitsbranche im vergangenen Jahr kaum einen Corona-Effekt und erlebte stattdessen einen wahren Boom. Wie die Ellstone AG bereits Mitte des Jahres in diesem Blog am Beispiel der Medtech-Branche aufgezeigt hat, bewies der Sektor 2021 eine enorme Dynamik – so wurden in der Medizintechnik beispielsweise in Sachen abgeschlossene M&A-Transaktionen neue Rekorde aufgestellt.

In dieser Woche soll es darum gehen, wie die Perspektiven für Investments im Gesundheitssektor aussehen könnten. Für diesen Blick in die Zukunft bezieht sich die Ellstone AG auf eine Analyse aus dem Hause BDO, die sich mit dem künftigen Interesse von Private Equity-Investoren in dem Anlagesektor beschäftigt. Und dieses liegt weiterhin auf einem hohen Niveau.

Investitionsgelegenheiten im Gesundheitswesen bleiben äusserst gefragt

Nach den überaus regen Private-Equity-Geschäften im Gesundheitswesen wäre es auch ohne die aktuellen Belastungen für die globale Ökonomie schwierig, die Zahlen des Vorjahres aufrechtzuerhalten. Unter dem Einfluss des angespannten wirtschaftlichen Umfeldes kann es aus Sicht der Ellstone AG kaum eine Überraschung sein, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 das Tempo bereits etwas gesunken ist. Doch auch, wenn sich ein Trend zur Verlangsamung abzeichnet, bleiben die Aussichten gut. So gaben in der Umfrage «Healthcare CFO Outlook 2022» 62 Prozent der Unternehmen im Gesundheitswesen an, im Jahr 2022 eine Transaktion zu planen.

Bei dem Ausblick zum Investoreninteresse am Healthcare-Sektor kommt BDO USA zu einer zentralen Erkenntnis: Investitionsgelegenheiten im Gesundheitswesen bleiben überaus gefragt. Jedoch ändert sich etwas an der Art und Weise, wie Investoren an diese Opportunitäten herangehen. Hier ist vor allem eine Entwicklung zu beobachten: Geschäftsabschlüsse erfolgen derzeit langsamer als noch in 2021, was die Analysten auf ein methodischeres Vorgehen der Anleger zurückführen. Denn Investoren nehmen die Due-Diligence-Prüfung deutlich ernster als früher.

Was ist Due Diligence?

Für ein erfolgreiches Private-Equity-Investment ist ein fundiertes Verständnis des Zielunternehmens unverzichtbar, um dessen wirtschaftliche Situation und Potenzial realistisch einschätzen zu können. Wie die Ellstone AG hervorhebt, kommt genau an dieser Stelle die Due-Diligence-Prüfung ins Spiel. Bei dieser handelt es sich um nichts anderes als eine eingehende Betrachtung der wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Verhältnisse des für ein Investment oder einen Kauf infrage kommenden Unternehmens. Hier werden unter anderem die Bilanzen der vergangenen Jahre, Monats- und Quartalszahlen des laufenden Geschäftsjahres und der Vorjahre oder auch Steuererklärungen und Steuerbescheide der letzten Jahre unter die Lupe genommen. Ziel ist es, ein ganzheitliches Bild von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu gewinnen. Dies trägt sowohl zur Ermittlung eines realistischen Unternehmenswertes als auch zur Aufdeckung gegebenenfalls verborgener Chancen und Risiken bei.

Ellstone AG: Sorgfalt ist für Erfolg von Private-Equity-Investments entscheidend

Die BDO-Analyse kommt zu dem Schluss, dass 2021 von einem starken Wettbewerb um Investitionsziele geprägt war, was Private-Equity-Investoren bei ihren Geschäftsabschlüssen unter anderem unter zeitlichen Druck setzte. Dieser Zeitdruck führte dazu, dass Due-Diligence-Prüfungen oft in den Hintergrund gedrängt wurden. Im laufenden Jahr lässt der geminderte Wettbewerb den Investoren mehr Zeit für die sorgfältige Prüfung der Zielunternehmen. Aus Sicht der Ellstone AG ist dies eine durchaus positive Entwicklung, denn Sorgfalt und fundierte Informationen sind entscheidende Faktoren für den Erfolg von Private-Equity-Investments.