Alternative Investments wie Private Equity und Venture Capital erfreuen sich eines seit Jahren wachsenden Anlegerinteresses. Dieses steigende Investorenengagement spiegelt sich in den Zahlen des in der Branche verwalteten Vermögens wider: Prognosen des Datenanalyseunternehmens Preqin zufolge sollen die in alternative Anlagen investierten Gelder jährlich um 11,9 Prozent wachsen und so bis 2027 einen Stand von 18,3 Milliarden US-Dollar erreichen. Ein Wirtschaftsraum dürfte dabei einen besonders grossen Beitrag zu diesem Wachstum leisten: In Nordamerika, vor allem in den USA und Kanada, soll der Anstieg sogar 12,7 Prozent pro Jahr betragen, sodass dort 2027 11,4 Milliarden US-Dollar in alternative Anlagen investiert sein dürften. Dies geht aus dem jüngsten Preqin-Bericht «Alternatives in North America» hervor. Die Ellstone AG stellt weitere Ergebnisse aus der Studie vor.
Fast die Hälfte der weltweiten Investorengelder in Nordamerika eingeworben
Neben den Prognosen für die kommenden Jahre geht der fünfte Jahresbericht von Preqin vor allem der Entwicklung der Privatmärkte in Nordamerika im vergangenen Jahr nach. Diese Untersuchung zeigt, dass die dortige Alternatives-Branche von der zweiten Jahreshälfte 2022 bis Ende Mai 2023 749,7 Milliarden US-Dollar eingesammelt hat. Damit ist Nordamerika für knapp die Hälfte (49 Prozent) der weltweit eingeworbenen Investorengelder in Höhe von 1,53 Milliarden US-Dollar (ohne Hedgefonds) verantwortlich. Wie die Preqin-Analysten hervorheben, wurden diese Zahlen erreicht, obwohl sich sowohl Fundraising als auch Geschäftsabschlüsse für Private Equity und Private Debt im bisherigen Jahresverlauf merklich verlangsamt haben. Aus Sicht der Ellstone AG zeigt dies, wie engagiert Anleger zuletzt Privatmarktinvestments verfolgt haben.
Eine weitere Erkenntnis des Preqin-Berichts besteht in der Verwendung der Investorengelder: Hier haben die Vermögensverwalter in Nordamerika im vergangenen Jahr eine gewisse Zurückhaltung gezeigt. So war der Zeitraum zwischen dem dritten Quartal 2022 und Mai 2023 im Hinblick auf die Geschäftsabschlüsse der schwächste seit dem Ausbruch von COVID-19. Vor allem der Gesamtwert der Private-Equity-Transaktionen in der Region ging zwischen Juni 2022 und Mai 2023 deutlich zurück. Das Transaktionsvolumen lag mit 229,5 Milliarden US-Dollar um 55 Prozent unter dem Wert des vorangegangenen Jahres von Juni 2021 bis Juni 2022. Im Risikokapitalgeschäft war die Situation ähnlich, auch hier waren die Aktivitäten seit Juni 2022 rückläufig. Vom dritten Quartal 2022 bis zum ersten Quartal 2023 belief sich das durchschnittliche Transaktionsvolumen pro Quartal nur noch auf 41,7 Milliarden US-Dollar pro Quartal – von Juni 2021 bis Juni 2022 betrug es noch 90,9 Milliarden US-Dollar.
Nordamerika ist Heimat der meisten Fonds und Anbieter im Bereich der alternativen Anlagen
Gegenüber den Vorjahren 2014 bis 2021 bedeutet das bis 2027 prognostizierte weltweite Wachstum der alternativen Anlagen um 11,9 Prozent im Jahr tatsächlich eine gewisse Verlangsamung. Einen Grund dafür, dass sich Nordamerika mit einer besseren Wachstumsprognose hervortun konnte, sieht der Preqin-Bericht in der Tatsache, dass sich ein Grossteil der weltweiten Fonds und Vermögensverwalter für Privatmarktanlagen in dieser Region befindet. Einen weiteren Schub haben die dortigen Privatmärkte zudem durch den jüngsten KI-Boom erfahren: Künstliche Intelligenz findet in zahlreichen Anwendungen Einsatz und hat so zum Teil Investitionen im Gesundheitswesen, in der Industrie und in der Cybersicherheit beflügelt.